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Anleitung zum Rhythmus

Den Familienalltag in eine nachhaltig gesunde Balance bringen. Durch Regelmässigkeit und Ausgewogenheit die Situation beruhigen.

 von Thomas Rentsch und Lisi Horsch, Schulheim Zizers

Schule, Arbeit, Haushalt, Freizeit, Familie – alles auf engstem Raum und auf zeitlich unbestimmte Zeit. Die ungewisse Perspektive bewegt die ganze Familie, allerlei Stresssymptome machen das Zusammenleben unerträglich. Ähnlich eines Kinderzimmers kann auch ein Familienrhythmus «aufgeräumt» und «umgestellt» werden.

Jedes «Ding» hat seine Zeit und seinen Platz.

Wenn die Zustände chaotisch sind, verlieren die Kinder als erste den Überblick und reagieren in ihren eigenen Strategien. (Gestresste) Erwachsene sind herausgefordert, das Chaos aufzuräumen und die ganze Familie in einen gesunden Rhythmus zu führen.

Spannungsfelder erkennen

In Überforderungssituationen geraten wichtige Lebensbereiche aus der Balance. Festzustellen, wovon es in der eigenen Familie zuviel oder zuwenig gibt, ist ein erster Schritt. Allgemein bekannte Spannungsfelder sind:

  • Spannung – Entspannung
  • Leistung erbringen – ausruhen (körperlich und geistig)
  • Gruppenaktivität – alleine sein
  • Angeleitete Freizeit – freies Spiel
  • Bildschirmzeit – analoge Beschäftigung

Wo ist die Familie aus der Balance geraten? Woher kommen die aktuellen Probleme?

Ordnung schaffen, Rhythmus vorgeben

Den Kindern und sich selbst Orientierung zu geben, ist eigentlich gar nicht so schwer. Wenn man in der (gemeinsamen) Analyse der Spannungsfelder zum Schluss kommt, dass gewisse Bereiche zu viel oder zu wenig Raum im Alltag einnehmen, kann dies korrigiert werden. Ein farbig gestalteter Plan ist für die Kinder dabei eine gute Orientierungshilfe. Gemeinsam können die Bedürfnisse, Wünsche und Aufgaben in einen Tagesrhythmus eingeteilt werden.

Zeiten mit Inhalten füllen!

Damit der neue Rhythmus attraktiv empfunden wird, braucht es Ideen, wie die jeweiligen Zeiten genutzt werden. Dafür ist eine Sammlung von möglichen Aktivitäten neben dem Plan hilfreich. Dieser gilt als Ideenspeicher und Anlaufstelle bei Langeweile. Das Mindmap kann von allen Personen erweitert werden. Es gibt im Internet eine Vielzahl von Ideen, wie man die Zeit zu Hause attraktiv gestalten kann.

Keine Richtig oder Falsch – just do it!

Jede Familie hat individuelle Bedürfnisse und Rhythmen. Wichtig ist, einfach einmal zu starten: einen Plan erstellen, für alle sichtbar aufzuhängen und dauerhaft umzusetzen. Nicht verbissen – aber einigermaßen hartnäckig, mit nötigen Anpassungen von Details. Eine positive Wirkung sollte nach zwei Wochen erkennbar sein: ein ruhigeres Klima, weniger Konflikte weisen darauf hin.

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